Digitalisierung und digitale Arbeitswelten ermöglichen zum einen die Gestaltung neuer Arbeitsprozesse. Zum anderen erfordern sie auch eine neue Arbeitskultur, um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch was bedeutet das konkret?
In vielen Fällen gilt: Die Führungskraft 4.0 darf gerne ein „Macher“ sein, jemand der Entscheidungen trifft und Klartext spricht. Denn gerade bei der Umstellung auf Kollaborationen und netzwerkartige Systeme ist oft auch Abgrenzung wichtig: Das Team vor dem Ressourcenbedarf anderer Projekte zu schützen gehört durchaus auch zu den Tugenden einer erfolgreichen Führungskraft. Gleichzeitig rücken Menschlichkeit und soziale Kompetenzen in den Vordergrund. Erfolgreich führt, wer durch Fragen zum selbst organisierten Arbeiten anleiten kann und eine neue Feedback-Kultur etabliert, die in beide Richtungen offen ist. Das klingt banal, zeigt sich in der Praxis jedoch als Herausforderung. Denn die richtigen Fragen und das geeignete Feedback zu geben und ebenso anzunehmen, bedarf regelmäßiger Schulung und Reflexion.
Daß positives Feedback und Anerkennung Mitarbeiter motiviert und ihre Entwicklung unterstützt, ist nicht neu. In den Zeiten beschleunigter digitaler Abläufe und loser, oft nur temporär projektbezogener Zusammenarbeit wird es aber für Führungskräfte umso wichtiger, diese Fähigkeit zu pflegen, um die Loyalität ihrer Mitarbeiter zu sichern.
Fazit: Im Zeitalter von „New Work“ bedeutet erfolgreiche, zukunftsgewandte Führung vor allem die Orientierung am Menschen – und das ist eine gute Nachricht!
Jessica Tollkühn, Change Beraterin beim RAISCH Institut